Mittwoch, 12. Mai 2010

Arganöl - das „flüssige Gold Marokkos"

- wird von Naturmedizinern und Kosmetikexperten schon lange geschätzt. Es stammt aus dem Hohen Atlasgebirge in Nordafrika (Marokko). Es wird aus den Nüssen von Bäumen gewonnen, die zu den ältesten der Welt gehören und von der Unesco unter Schutz gestellt wurden. Seine Herstellung ist extrem beschwerlich, deshalb ist das Öl superteuer. Die Gourmetküche beginnt gerade das Hohelied darauf zu singen, deswegen haben Sie wahrscheinlich davon in letzter Zeit vergleichsweise viel gehört. Mittlerweile gilt das Arganöl als eines der wertvollsten Öle der Welt.

Die Herstellung des Öls ist Frauensache, denn dies ist ein Knochenjob. Das Öl steckt in den Nüssen der Arganie, die 15-mal härter sind als Haselnüsse. Jede muss einzeln mit einem Stein aufgeklopft werden. Drei sonnenblumenkerngroße Samen stecken in jeder Nuss. 30 Kilo Samen braucht man für einen Liter Öl. Sie werden über offenem Feuer geröstet, dann zu Brei vermahlen und kräftig geknetet, bis das Öl austritt. Etwa 11 Millionen Liter werden auf diese Weise jährlich gewonnen. Im Vergleich: Vom Olivenöl werden rund drei Milliarden Liter im Jahr geerntet. In Deutschland kostet das Arganöl mit dem feinen Nussgeschmack 80 Euro pro Liter und mehr. Straßenhändler verkaufen vor Ort gepanschtes Billigöl für wesentlich weniger.

Selbst wenn das Arganöl bis heute noch nicht durchgängig erforscht ist, sind sich die Experten einig, dass es einen hohen ernährungsphysiologischen Wert besitzt. Für die Industrie bieten sich die Inhaltsstoffe als mögliche Nahrungsergänzungsmittel an. Die Amazigh-Berber verwenden das Öl seit Jahrhunderten als Mittel für die Wundheilung, zur Linderung von Sonnenbrand und Gelenkerkrankungen. Zudem soll es bei Haut- und Haarproblemen ebenso hilfreich sein wie bei Wechseljahrs- und Kreislaufbeschwerden. Die Heilkräfte des Öls entfalten sich sowohl bei innerer als auch bei äußerer Anwendung.

Das sind die Hauptinhaltsstoffe des kostbaren Öls:

Vitamin E/Tocopherole - wichtig als Zellschutz, zur Abwehr von Schadstoffen und freien Radikalen, Stärkung der Abwehrkraft und gut für eine gesunde Haut
Phythosterole/-sterine - die Sterole Schottenol und Spinasterol weisen im Tierversuch eine Anti-Tumor-Wirkung auf
ungesättigte Fettsäuren - schützen das Immunsystem und die Zellen vor Schäden
Quercetin und Myricetin - machen Pilzen und Bakterien den Garaus und verhindern, dass diese sich im Innern oder in der Haut einnisten
Für die innere Anwendung empfehlen naturheilkundige Ärzte, 3-mal täglich 1 TL einzunehmen (machen Sie einfach Ihren Salat damit an oder verfeinern damit Ihr Essen!). Das soll gegen Hautunreinheiten und Falten, bei Neurodermitis und Schuppenflechte, gegen Alzheimer und Herzinfarkt helfen.

Ein Rezept für die äußere Anwendung sieht so aus: 

Mischen Sie 4 EL Heilerde aus der Apotheke mit lauwarmem Wasser zu einem streichfähigen Brei und geben 1 EL Arganöl darunter. Diese Paste wird bei unreiner Haut, Neurodermitis, Schuppenflechte und Ekzemen auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen. Sie soll auch wirksam gegen Juckreiz sein - etwa bei Neurodermitis. Französische Ärzte erforschen derzeit, ob die isolierten Stoffe Schottenol und Spinasterol krebshemmend sind.

Hochwertiges Arganöl erhalten Sie im guten Lebensmittelfeinkosthandel. Wenn es Ihnen nicht zu teuer ist, können Sie es auch für Heilzwecke verwenden - etwa für eine sechswöchige Kur mit 3 TL täglich. Arganöl wird darüber hinaus im Internet und in Bioläden angeboten. Achten Sie am besten auf das Bio-Siegel.

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